14. Juli 2018 – Als unsere Faustball-Männer am Montagabend von ihrer Reise zum EFA Fistball Men’s European Cup aus Tschechien zurückkamen, hatten die beiden Kleinbusse jeweils 1.700 Kilometer mehr auf dem Tacho, unsere Spieler waren geschlaucht von der Reise und den anstrengenden sechs Cup-Spielen, hatten aber die Bronzemedaille von einem Turnier auf hohem europäischen Niveau im Gepäck. „Das war schon von der Stimmung her ein unglaubliches Erlebnis“, kommentierte Spielertrainer Sebastian Pynappel das strapaziöse Wochenende.
Eigentlich sollte der diesjährige European Cup in Österreich ausgetragen werden. Da der österreichische Faustball-Verband aber organisatorisch mit der Austragung der Frauen-Weltmeisterschaft ausgelastet ist, sprang der Tschechische Verband ein und richtete den European Cup in Lázně Bohdaneč, etwa 100 km von Prag entfernt, aus.
In der Vorrunde am Samstag zeigten die Voerder eine grundsolide Leistung und blieben lediglich im Spiel gegen die UFG Grieskirchen, einem österreichischen Bundesligisten, mit 1:2 (11:13, 11:8 und 10:12) sieglos. Die Siege der Gruppenphase: 2:0 (11:4 und 11:0) gegen Polskie Stowarzyszenie (Polen), 2:0 (11:9, 11:3) gegen Faustball Widnau (Schweiz) und ebenfalls klar 2:0 (11:5, 11:3) gegen STW Walzenhausen (Schweiz). Durch den kaum erwarteten Gruppensieg hatte sich der TV Voerde direkt für das Halbfinale qualifiziert.
Der weitere Turnierverlauf zeigte, dass die Voerder Gruppe B die stärkere der beiden war, denn von den vier Halbfinalisten stellte die Gruppe A nur das Team von SVD Diepoldsau aus der Schweiz. Die anderen Teilnehmer aus Österreich (FBC ABAU Linz), Italien (SSV Bozen), Tschechien (FAC Zdechovice) und der baden-württembergische TV Wünschmichelbach blieben auf der Strecke.
Schon etwas ärgerlich war dann die Halbfinalniederlage am Sonntag für Spielertrainer Sebastian Pynappel, hatte man das schweizerische Team aus Widnau doch noch in der Vorrunde klar geschlagen. In dem spannenden Spiel um den Finaleinzug konnten sich die Eidgenossen und spätere Cup-Gewinner aber nur sehr knapp 1:3 (11:2, 8:11. 10:12, 7:11) gegen die Voerder durchsetzen.
Das „kleine“ Finale um die Bronzeplaketten entschieden dann unsere Grün-Weißen für sich 3:1 (6:11, 14:12, 11:3, 13:11), obwohl man gegen die UFG Grieskirchen in der Gruppenphase noch verloren hatte. Sebastian Pynappel resümierend nach dem Bronze-Enspiel: „Das war für uns ein wichtiger Sieg, den wir hauptsächlich unserem Willen und den Fans zu verdanken haben, die uns unglaublich unterstützten.“
Fans ??? Sechs TVV-Anhänger begleiteten das TV Voerde-Team in das ferne Lázně Bohdaneč, einer von ihnen (TVV-Jungendwart Leon Mittelmayer) reiste von einem Aufenthalt in Berlin sogar mit seinem Fahrrad an.
Weitere Eindrücke von Sebastian Pynappel über das Europacup-Wochenende sind in den heutigen Ausgaben der Neuen Rhein Zeitung und der Rheinischen Post nachzulesen. Der Zeitungsausschnitt steht in unserer Presseschau zum Download bereit. In diesem Interview gegenüber dem NRZ-Mitarbeiter Thorben Utermann äußerte sich Sebastian Pynappel abschließend: „Auf der Rückfahrt haben wir gesagt, dass wir diesen Sommer noch längst nicht fertig sind.“
Dabei dachte er wohl an die Endphase der Bundesliga-Saison, wo am nächsten Sonntag um 11:00 Uhr der Ahlhorner SV zum letzten Meisterschaftsspiel an der Rönskenstraße antreten wird. Hier und im Fernduell zwischen Tabellenführer VfK Berlin und dem VfL Kellinghusen entscheidet sich, wer neben den Berlinern am 18. und 19. August zu den deutschen Meisterschaften in der Ahlhorner Faustball-Arena auflaufen darf.
Auf dem Titelfoto sind abgebildet: obere Reihe von links Lars Vollmann, Philip Hofmann, Matthias Fischer, Jan Niklas Wolff, Ralf Liebschner und Luca Rother;
untere Reihe von links Ingo Hansen, Spielertrainer Sebastian Pynappel, Kevin Schmalbach und TVV-Abteilungsleiter Dietmar Hansen.
Text: Burkhard Loll
Fotos: Michael Schmalbach